FEUERWEHR HOHENZELL
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Nachkriegsjahre ab 1946 bis 100-Jahr-Jubiläum 1979
1946

Eine der Grundlagen für den Neuaufbau war der Ankauf des Fahrgestells eines Steyr 1500 A (Allrad) unter Bürgermeister Poringer, das in gemeinschaftlicher Arbeit von besonders aktiven Mitgliedern fahrbereit gemacht wurde.

 

Den Aufbau als Rüstwagen besorgte die Firma Feldweber in Ried. Dieses Fahrzeug wurde auch zum Schneeräumen verwendet, wobei ein Holzschneepflug angehängt wurde.

1947

Erst am 9.3.1947 wurde wieder eine Generalversammlung einberufen. Löschzukommandant Franz Trauner gedachte in Vertretung des nicht erschienen Gemeindewehrführers Bachinger der vielen gefallen Kameraden.

1948

Die Feuerwehr bekam aus den Restbeständen des RLM (Reichsluftschutz) eine DKW-Motorspritze, wobei sich der damalige Beziksfeuerwehrkommandant Glechner besonders initiativ zeigte. Außerdem erhielt Hohenzell eine komplette Feuerwehrausrüstung, und die FF Ponner konnte sich ebenfalls einer neuen Spritze erfreuen.

 

In diesem Jahr erhielten alle ehemaligen Feuerwehren ihre Selbständigkeit, die sie während der Zugehörigkeit unseres Vaterlandes zu Deutschland verloren hatten, vom LKF (Landesfeuerwehrkommando) 15 Blusen; das Kommando beschloss den Ankauf eines Schaumstrahlrohres, stockte den Schlauchturm auf und ließ im alten Feuerwehrdepot (heute Raika) eine Sirene einbauen.

Die Drangsale des Krieges und die Not der Nachkriegsjahre haben die Menschen wieder einander näher gebracht, haben den Blick freigemacht für die Sorgen des Nächsten, haben die vorher so scharfen Grenzen politisch und weltanschaulicher Art gemildert. Dieser Geist des Zusammenstehens, des Füreinander - Daseins, des Aufbruchs in bessere Zeiten lebten besonderer Weise innerhalb der Feuerwehr auf. Viele Jahre hindurch galt es als selbstverständlich, als Ehrenpflicht, dem Feuerwehrkameraden insbesondere beim Hausbau zu helfen. In unzähligen Stunden wurde nach des Tages Arbeit mit Krampen und Schaufeln manche Grundfeste, mancher Keller ausgehoben, manche Decke betoniert, und nach getaner Arbeit saß man noch bei einer einfachen Jause gemütlich beisammen.

 

Und heute? - Ja heute ist vieles anders geworden.

 

Und heute? - Ja heute ist vieles anders geworden.

Besser? Ja. - Gemütlicher? Nein.

Doch zurück zu den Fakten.

1949

werden von der Feuerwehrschule in Linz 15 Gasschutzanzüge aus Gummi als Regenschutz für die Mannschaft, für das Feuerwehrauto Schneeketten besorgt.

 

Brand beim Lehmbauern in Grothental. Die Hohenzeller Feuerwehr erschien besonders schnell am Brandplatz und trug dadurch tatkräftigst zur Bekämpfung des Feuers bei.

1950

Am 1. Mai brannte beim Bauern in Blindeneck Scheune, Ställe und Wohnhaus bis auf die Grundmauern nieder.

 

Die Feuerwehrmänner von Hohenzell hatten es besonders schwer, denn sie standen wegen Ausfällen bei anderen Wehren 21 Stunden ununterbrochen im Einsatz. Die FF greift entscheidend beim Waldbrand in der Großen Frei am 13.6. ein und hilft, den Brandherd einzuengen und auf eine kleine Fläche zu beschränken.

1951

Barackenbrand im IRO- Lager in Ried.

1952

Brand beim Lenzenbauern in Stocket am Ostermontag. Das Feuer war durch Feuchtigkeitsschluss im Heuboden ausgebrochen. Die Hohenzeller Feuerwehr war als erstes an der Brandstelle erschienen und konnte in Zusammenarbeit mit anderen Wehren das Wohnhaus und die Hofhütte retten.

1954

Am 12. Jänner brach im Schleifraum des Sägewerks Aigner in Aching ein Feuer aus, das aber noch vor Eintreffen der Feuerwehr bezwungen werden konnte, so dass nur mehr Sicherungsarbeiten notwendig waren.

 

Unter dem Ehrenschutz des Landesfeuerwehrkommandanten Hartl fand am 30. Mai das 75jährige Gründungsfest der FF statt. Im Rahmen des Festes gestaltete der von 1951 bis 1955 bestehende Feuerwehrchor unter Leitung von Josef Aspöck, Wagner in Hohenzell, den musikalischen Teil der Vorabendmesse. Dieser Chor trat auch bei anderen Anlässen mit seinem wohlklingenden Gesang in Erscheinung.

 

Am Fest nahmen 25 Wehren aus der näheren und weiteren Umgebung teil.

 

Hochwassereinsatz am 14. und 15. Juli 1954 in Linz.

1955

Errichtung einer betonierten Löschwasseranlage in der Ortschaft Plöck.

1956

Verpflichtung der FF Hohenzell als Katasrophenhilfsdienst der Gemeinde, insbesondere zur Abwehr von Hochwasserschäden und zu technischen Hilfeleistungen.

 

Am 2. Juli brannte die Bienenhütte des Herrn Georg Wimmer ab.

1957

Am 28. Oktober wurde die ausgediente Gugg-Motorspritze von der Gemeinde als Altmaterial verkauft.

 

Ausrückung zu den Bränden beim Schusterbauern in der Gensen (Andrichsfurt) und der Schifabrik Fischer in Ried. Im Laufe dieses Jahres wurde das Spritzenhaus abgetragen, da der Platz für den Neubau der Raiffeisenkasse gebraucht wurde.

 

Die Gemeinde stellte die Garage im Wirtschaftshof als neues Feuerwehrdepot zur Verfügung.

1958

Errichtung einer Schlauchtrocknungsanlage in Form eines Elektro-Nachtspeicherofens mit 6 kW.

 

Dieses Jahr brachte einen schönen Erfolg für unsere Wettbewerbsgruppe, die unter 38 Teilnehmern den Sieg erringen konnte und das silberne Leistungsabzeichen erwarb.

1961

Ankauf des ersten Tanklöschfahrzeuges unter Bürgermeister Johann Pumberger.

 

Kommandant Josef Glechner, der wesentlichen Anteil am Aufschwung der FF Hohenzell nach dem Zweiten Weltkrieg hat , war es, der immer wieder auf die Notwendigkeit der Anschaffung eines TLF aufmerksam machte. Aus zwei gebrauchten Fahrgestellen, die zur Verfügung standen, bauten geschickte Feuerwehrkameraden in vielen Stunden gemeinsamer Arbeit nach des Tages Mühen ein brauchbares Chassis zusammen.

 

Den Aufbau des TLF besorgte die renommierte Firma K. Rosenbauer, Linz. Die Ausgaben für das TLF stellten sich auf S 169 000,-.

 

Dieses Tanklöschfahrzeug war das erste in einer Landgemeinde in Oberösterreich.

 

Am 4. Juli hatte das TLF beim Hüttenbrand (Blitzschlag) der Familie Kettl (Hölzbauer) in Wötzling seine Feuertaufe im wahrsten Sinne des Wortes zu bestehen. Durch die rasche Einsatzbereitschaft mit dem neuen TLF konnte ein Übergreifen des Brandes auf das neuerbaute Wohngebäude verhindert werden. Die Anschaffung des TLF hatte sich bei seinem ersten Einsatz voll und ganz bewährt, und nun wurde der Ankauf auch von denen als gut und zweckmäßig anerkannt, die ihn vorher als überflüssig und zu kostspielig abgetan hatten. Einige Tage nach dem ersten bewährten Ausrücken mit dem TLF fand die Segnung desselben im Rahmen eines groß aufgezogenen Feuerwehrfestes statt. Ein riesiges Zelt war auf dem Platz vor dem Wirtschaftshof aufgestellt worden. Die zahlreichen Besucher (1300!) erfreuten sich am flotten Spiel der Musikkapelle Hohenzell und am abwechslungsreichen Programm des Festabends, dessen einzelne Punkte der Humorist Karl Stiegler aus Schärding in seiner trefflichen Weise zu verbinden wusste.

 

Am Festtag selber konnten 29 Feuerwehren empfangen werden.

 

Brandeinsätze:

29.8 bei Pfeiffer in Straß (Eberschwang)

23.10 Hiaslbauern in Rabenberg

7.11 Fa.Wiflingeder, Ried

27.11 Rohöl AG in Blindeneck

 

Landesfeuerwehrkommandant Hartl spricht dem Kommando für die mustergültige Einrichtung der Zeugstätte und der tadellosen Ordnung bei den Geräten und Büchern den Dank und die Anerkennung aus.

1964

Ankauf von zwei Atemschutzgeräten durch die Gemeinde.

 

Abtragen der Pfarrhofscheune durch die Feuerwehr.

 

8.7. Brand im Stallgebäude des Gasthofes Spitzer in Hohenzell.

 

27.8 Brand bei Blasl in Haging (Scheune und Stallgebäude).

1965

Mähdrescherbrand bei Raschofer in Langstadl.

 

Am 12. Dezember Hütten- und Dachstuhlbrand bei Oberreiter bzw. Mittermeier in Hohenzell. Über besondere Vorkommnisse hüllt der Chronist den Mantel des Schweigens.

1966

Brand am 16.8. bei Albrecht in Königsberg (Eberschwang).

1967

Ausrückungen:

13.3 Ziegelwerk Danreiter, Ried

19.9. Albrechtbauer in Pilgersham

25.11.und

27.11 Tischlerei Lederbauer, Eberschwang.

Hier konnte die Feuerwehr Hohenzell mit den Atemschutzgeräten bei der Bekämpfung des Brandes besonders helfen.

1968

Durch Funken aus dem Traktorauspuff ging die Scheune des Irger-Bauern in Dalling in Flammen auf. (20.8.)

 

20.10. Brand beim Magerlbauern in Langstadl.

1969

Anschaffung einer Zapfwellenpumpe.

 

Am 14. Dezember wurde das 90jährige Bestandsjubiläum in Form eines Familienabends gefeiert.

1970

erhält die Feuerwehr ein drittes Atemschutzgerät.

 

Der 5. Nasse Bezirkswettbewerb der Fw. Feuerwehren wurde in Hohenzell durchgeführt. 55 Gruppen nahmen daran teil. Die Feuerwehr Hohenzell hat diesen Bewerb bestens vorbereitet und organisiert.

1971

Brandeinsätze:

Hausbrand in Hinteregg (Geiersberg)

2 kleine Waldbrände bei Mauler,

Reifenbrand auf der Fernstraße an Anhänger der Baufirma Bayer, Haag a. H.

1972

16.3. Ziegelbrand bei Hannak in Eberschwang

1975

Brände:

3.5. in Hof (Pattigham)

10.7 Zeltbrand in Breiningsham

24.10. Altes Haus, Stall und Werkstätte bei Weiermann, in Hohenzell.

1976

Als Dank für die großen Leistungen, die die O.Ö. Feuerwehrjugend in den vergangenen Jahren durch Restaurierung eines Kriegerfriedhofes in Sistiana - Aurisina bei Triest hervorgebracht hat, stellte das Land Oberösterreich ihr Heim in Castelfeder (Südtirol) für diese Jungfeuerwehrmänner zur Verfügung. Auch zwei Hohenzeller waren eingeladen worden. Für sie sollte es eine Woche der Freude in diesem herrlichen Schigebiet der Dolomiten werden. Das tragische und folgenschwere Seilbahnunglück von Cavalese am 9. März 1976, das 42 Menschenleben forderte, ließ die Freude jäh ersterben. Bei den Opfern waren sieben Feuerwehrkameraden aus Oberösterreich, unter ihnen auch Ernst Guggenbauer, das einzige Kind der Schmiedmeisterfamilie Guggenbauer. Unsagbar ist das Leid, das die Familie traf. Was half die Welle von Mitgefühl und Anteilnahme.

 

Am 16. März 1976 wurde Ernst Guggenbauer zu Grabe getragen. Zahlreiche Feuerwehrkameraden, seine Mitschüler und Lehrer und eine große Trauergemeinde gaben ihm das Geleit.

1978

Wohl das schönste Geschenk, das sich eine Feuerwehr zum "Hunderter" Wünsche kann, wurde unserer Wehr beschert, ein Tanklöschfahrzeug modernster Bauart mit Wasserwerfer.

 

Bürgermeister ÖR Georg Graml setzte sich dafür ein, dass die Mittel zum Ankauf von der Gemeinde bereitgestellt wurden. Die Feuerwehr selbst war allerdings auch nicht untätig. Viele Vorarbeiten mussten erledigt werden. Bei der Sammlung von Haus zu Haus konnten der Kommandant Johann Spitzer und seine Männer die Erfahrung machen, dass die ganze Gemeindebevölkerung nicht nur ein Herz, sondern auch eine weit offene Hand für ihre Ortsfeuerwehr hat, dass sie die selbstlose Arbeit aller Feuerwehren der Gemeinde zu schätzen weiß und auch bereit ist, beträchtliche Mittel für ihre Schlagkraft aufzubringen.

 

Die Anschaffungskosten des TLF mit notwendigen Ausrüstungsgegenständen beliefen sich auf S 868 000,-, wobei die Gemeinde S 288 000,- leistete, die Haussammlung S 140 000,- erbrachte, das Landesfeuerwehrkommando S 250 000,- beisteuerte und den Rest von S 190 000,- gab das Land Oberösterreich in Form von Bedarfszuweisungen.

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