Leider haben alle Anstrengungen, dem entfesselten Element Einhalt zu gebieten, lange Zeit nicht den gehofften Erfolg gebracht, denn es fehlte trotz der angekauften Löschgeräte an der nötigen Übung in der Handhabung derselben und vor allem an einheitlicher Führung.
Um diesen Übelständen begegnen zu können, wurden in größeren Orten Institutionen geschaffen, in welchen sich die Männer vereinigten, die bislang bei Bränden, bei Hochwasser und anderen Naturkatastrophen von sich aus spontan uneigennützig geholfen hatten, Leben und Hab und Gut des Nächsten zu schützen. Weitere Überlegungen, die zu Gründung der Freiwilligen Feuerwehr geführt haben, dürften gewesen sein: Anpassung der Ausrüstung an den jeweils letzten Stand der technischen Entwicklung und vor allem Konzentration und Intensivierung der Ausbildung.
Auch die Gemeinde Hohenzell ging daran, eine Freiwillige Feuerwehr auf Vereinsbasis aufzubauen. Es wurden hiefür einige Statuten beraten und verfasst, die am, 28. Dezember 1879 vom Leiter der hohen k. u. k. oberösterreichischen Statthalterei Linz, laut Bescheid, ZI.12836 die Zustimmung und Genehmigung erhielten. Kurz darauf wurde die Freiwillige Feuerwehr Hohenzell tatsächlich ins Leben gerufen, wobei gleich 70 aktive und 2 unterstützende Mitglieder der Wehr beitraten. Acht verdiente Bürger, die sich schon früher bei der Bekämpfung von Bränden besonders hervorgetan hatte, wurden als Ehrenmitglieder aufgenommen. Die Wehrmänner wurden in drei Abteilungen, in die der Steiger, der Schutzmannschaft und der Spritzmannschaft mit je einem Obmann an der Spitze, eingeteilt. Über allen stand der von den Mitglieder gewählten Feuerwehrhauptmann, dessen Befehl und Leitung sämtliche aktive Feuerwehrmänner unterstanden. Ein Stellvertreter und ein Rechnungsführer standen ihm als Helfer zur Seite. Erster Hauptman war Johann Steingreß, Müller in Geinering.
Nun wurden auch die Gerätschaften auf den damals letzten Stand gebracht. Zu den zwei vorhandenen Feuerspritzen schaffte man eine Saugspritze mit 200 Meter langen Schläuchen und andere notwendige Requisiten neuerer Art an. Auch sonst rüstete man die Mannschaft vollständig aus. Für diese Anschaffungen musste ein Betrag von 1300 Gulden aufgewendet werden.
Die Aufgaben für die Feuerwehr waren enorm, denn die damalige Gemeinde Hohenzell umfasste das gesamte heutige Gebiet von Hohenzell, Peterskirchen und St. Marienkirchen, sowie beträchtliche Teile des derzeitigen Territoriums von Ried und Tumeltsham. Die Gemeinde war ungefähr doppelt so groß an Ausdehnung und Einwohnerzahl – was für die damaligen Verkehrsmöglichkeiten beträchtliche Distanzen waren.
Leider sind über Jahrzehnte keine Aufzeichnungen vorhanden. Die Quellen zu den bis 1920 angeführten Ereignissen sind mündliche Überlieferung, sind Aussagen betagter Menschen. |