Fahnenweihe 1908 bis 1945 |
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1908 |
Scheunenbrand beim Schobernbauern in Aching. Im selben Jahr brannte die Kunstmühle Bleckenwegner im Ort Hohenzell zur Gänze nieder. An der gleichen Stelle wurde sie wieder nach dem damals neuesten technischen Stand wieder aufgebaut. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen den Besitzer allerdings zum Verkauf des Objekts, dass dann als Molkerei umgebaut wurde. (wahrscheinlich 1912) |
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1908 |
Fahnenweihe bei der Feuerwehr Hohenzell.
Am 26. 06.1908 gab es in Hohenzell ein großes Fest. Die Feuerwehr hatte eine sehr gefällige Fahne entwerfen und anfertigen lassen. Die k. u. k Bezirkshauptmannschaft Ried gab mit Bescheid ZI:10002 mit der Unterschrift des Bezirkshauptmannes Karl Planck, Edler von Planckenburg, ihre Zustimmung zum Tragen der Fahne. Die Fahnenweihe wurde in sehr würdiger und festlicher Weise begangen.
Im Jahre 1912 wurde diese Fahne, die beim Müller in Geinering aufbewahrt wurde, durch Blitzschlag beschädigt. Daraufhin brachte man sie in das gemauerte Haus beim Schobernbauern in Aching.
Überall wo die Hohenzeller Feuerwehr bei Festen eingeladen war, erregte sie nicht nur wegen ihres disziplinierten Auftretens, sondern auch wegen ihrer schmucken Fahne Aufsehen und Bewunderung.
Die Wirrnisse des Zweiten Weltkrieges brachten es mit sich, das diese Fahne, was heute kaum zu verstehen ist, als Altmaterial abgeliefert wurde. Glücklicherweise kam sie durch verschiedene Umstände nicht in den Reißwolf, sondern zu einem Rieder Altwarenhändler. Dort wurde sie nach Beendigung des furchtbaren Ringens in der Welt zufällig entdeckt und nach Intervention befugter Stellen nach Hohenzell zurückgeholt.
Heute wird diese Fahne wie ein Kleinod behütet und geschätzt und nur zu besonderen Anlässen mitgeführt. |
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1911 |
Brannte das Söllmann-Anwesen in Reischau durch Brandlegung ab. Die Feuerwehr Hohenzell konnte, nicht zuletzt wegen der für damalige Verhältnisse großen Entfernung vom Ort Hohenzell zu den Ortschaften in der Granitz, nichts mehr retten. Diesen Umstand nahm man zum Anlass, eine eigene Feuerwehr, die Feuerwehr Breiningsham, zu gründen. |
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1913 |
Die Hofhütte beim Griesbauern in Dürnberg brannte ab. |
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1919 |
Gründung der FF Engersdorf. |
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1921 |
Brände in Hilprechting:
Am Ostermontag (28.03.) wurde um ca. 8 Uhr abends an der Scheune beim Rossschneider in Hilprechting Feuer gelegt, das auch auf das knapp danebenstehende Anwesen des Wiesinger übergriff und beide Objekte bis auf die Grundmauern einäscherte.
Am Sonntag darauf (Weißer Sonntag) brannte es beim Davidbauern lichterloh.
Ein Jahr danach wurde der Hof des Albrechtbauern, später der des Pirathbauern ein Raub der Flammen. Alle diese Brände sind von einem Mann gelegt worden, vom dem Menschen, die ihn kannten, sagen, er habe Freude am Leid anderer gehabt. Am Pfingstmontag 1923 tötete er seine Geliebte, von der er meinte, sie könne ihn wegen der Brandlegung verraten, da er sich durchschaut fühlte.
Bei den Bränden in Hilprechting hatte man wieder gesehen, wie wichtig es wäre, eine gut aufgebaute Feuerwehr in der Nähe zu haben. Die Anfahrtswege mit dem Pferdegespann waren viel zu weit. Daher ging man daran, im Jahre 1921 in Emprechting eine Feuerwehr zu gründen, um die Menschen in der Umgebung vor dem verzehrenden Element besser schützen zu können.
Am 27.11.1921 wird Johann Haslinger von Oberham zum Wehrführer der FF Hohenzell gewählt. Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg waren eine schwere Bürde, die es zu tragen galt. Das ehedem so große Österreich war gewaltig geschrumpft, und das kleine Land hatte arg an seiner wirtschaftlichen und politischen Lage zu tragen. Not herrschte allerseits, das Geld hatte seinen Wert verloren. Fleißige Menschen haben über Nacht ihre Ersparnisse eingebüßt. Die Inflation raffte alles hinweg.
Sie machte natürlich auch vor der Feuerwehr nicht halt. Der Mitgliedsbeitrag musste |
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1922 |
auf 5000 Kronen erhöht werden. |
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1923 |
fasste die Generalversammlung den Entschluss, das bestehende Kriegerdenkmal zu erweitern. |
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1924 |
legt Johann Haslinger seine Stelle als Wehrführer nieder, Karl Zweimüller, Schlermer in Oberham, wird gewählt.
Im selben Jahr musste wegen der galoppierenden Inflation der Mitgliedsbeitrag auf 10 000 Kronen angehoben werden. Auf Beschluss der Versammlung bekam der Vereinsdiener 150 000 Kronen jährlich, und die Feuerwehr selbst konnte auf einen Kassastand von 1 498 686 Kronen hinweisen. Dies war wohl mit Sicherheit der zahlenmäßig höchste Stand, doch konnte man dafür nicht viel kaufen, dem 1 Kilo Brot kostete damals 10 000 Kronen. |
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1927 |
Georg Linder wird zum Wehrführer gewählt.
In diesem Jahr werden Hochdruckschläuche mit Kupplungen, Stahlrohr und Übersetzungsstück angekauft. |
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1928 |
Hw. Herr Karl Sonntag, Pfarrer in Hohenzell, wird zum Ehrenmitglied ernannt. |
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1929 |
Zur Aufbringung des Geldes zum Ankauf einer Motorspritze von der Firma Gugg in Braunau wurde im Bereich der FF Hohenzell eine Sammlung von Haus zu Haus durchgeführt und der Betrag von S 3568,- von der Bevölkerung gespendet. Diese Summe und das vorhandene Geld reichten nicht aus. Es musste bei der Vorschuss- und Darlehnskasse ein Betrag von S 600,- ausgeliehen werden.
Zur gleichen Zeit wurde eine Rauchmaske angekauft. Herr Andreas Schreinmoser wird einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt und als Mitbegründer der Feuerwehr wird ihm ein Diplom überreicht.
Die neue Motorspritze sollte am 9. Juli im Rahmen des 50jährigen Gründungfestes gesegnet werden. Infolge des großen Sturms am 4. Juli 1929 konnte das Fest nicht abgehalten werden und wurde auf das Jahr 1930 verschoben. |
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1930 |
Am 5. und 6 Juli wurde nun das Jubiläum feierlich begangen. Am Vorabend wurden Theaterstücke aufgeführt, Feuerwerke abgebrannt, es gab Festbeleuchtung und ein großes Konzert der Musikkapelle.
Am Sonntag war um 6.30 Uhr Ausrückung zu Gedächtnismesse, von 11.30 bis 13.00 Uhr Empfang der 25 teilnehmenden Feuerwehren, der zwei Musikkapellen und der drei Fahnen. Um 14 Uhr fand bei herrlichem Wetter die Aufstellung zum Festzug und die Segnung der Motorspritze statt. Für den Fähnrich und seine Begleiter waren eigens für dieses Fest weiße Hosen angeschafft worden.
In diesem Jahr fand auch die erste Übung im Zusammenkuppeln zweier Motorspritzen statt. |
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1932 |
Am 8. Juli brannte das Wimmeranwesen in Kreuzhub ab. |
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1933 |
Johann Haslinger, Oberham der Schutzmannschaft, wird zum Ehrenmitglied ernannt. |
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1934 |
Am 1. Juni wird das Haus des Josef Manhartsgruber in Obermauer 6 ein Raub der Flammen. |
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1936 |
Im Laufe des Sommers wird das Spritzenhaus repariert. |
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1937 |
Die Feuerwehr gewährt Kursteilnehmern S 5,- Vergütung und kauft für Kurszwecke vier Zwillich-Monturen.
Bei der Inspizierung durch den Landes-Feuerwehrführer wurden die Leistungen der FF lobend anerkannt und für die selbstlose Arbeit gedankt. |
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1938 |
Der Anschluss Österreich an Deutschland hatte auch für die Feuerwehren Folgen. Sie wurden als Vereine aufgelöst und ihr Vermögen bzw. ihre Schulden gingen an die Gemeinde über. Die Feuerwehren waren ab nun öffentliche Körperschaften und hießen "Deutsche Feuerschutzpolizei".
Lt. Erlass der Landeshauptmannschaft vom 2. Juli 1938 wurde die sofortige Rückführung und Zusammenlegung aller in einer Ortsgemeinde bestehenden Feuerwehren angeordnet.
Die FF unternahm erstmals Übungen in künstlicher Beatmung. |
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1939 |
Das Staatsekretariat für das Sicherheitswesen erlaubt lt. Erlaß vom 06.04.1939 wohl die Teilnahme von Feuerwehrmännern an Begräbnissen, doch durften sie in die Kirche nicht mitgehen. Die Mitwirkung an Prozessionen wurden gänzlich untersagt. |
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1940 |
Am 21. 1 legt Wehrführer Georg Linder seine Stelle zurück, und Franz Trauner, Rottenbauer in Oberham, wird zum Löschzugführer ( Obertruppführer) ernannt, Josef Itzinger, Ziegelgruber, wird Gemeindewehrführer, der über allem Löschzügen der Gemeinde stand.
Am Allerseelentag diesen Jahres brach in der Scheune beim Kern in der Haid Feuer aus. Der Stadl wurde vernichtet. |
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1941 |
Am 14. 7. brannte die Scheune beim Tofferlbauern in Engersdorf. Da keine Pferde zu Verfügung standen, wurde der Spritzwagen an ein Molkereiauto angehängt. |
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1942 |
Der Erlass des RMI (Reichsministerium für Inneres) vom 24. 1. besagte, dass die Einkleidung der HJ- aus Mitteln der Feuerschutzsteuer beglichen werden konnte.
Brandeinsatz am 2.8. in Gonetsreith.
Im August starb Gemeindeführer Josef Itzinger.
Am 16. September schlug der Blitz in die Baulichkeiten bei Streif in Hasledt.
Der Landrat teilt mit, dass die Löschwasservorsorge (Löschwasserteiche) in der Gemeinde Hohenzell nicht ausreichend ist.
Franz Bachinger, Restinger in Brandler, wird Gemeindewehrführer. |
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1943 |
Am 19. April fand zwischen dem Reichskommissar und dem Reichsführer der Feuerwehr Oberdonau ein Übereinkommen statt, wonach alle Angehörigen der FF zum allmonatlichen Gauwehrmannschaftsdienst zusammenkommen mussten (Schießübungen).
Am 4. 8. brannte die Scheune des Albrechtbauern in Hilprechting durch Blitzschlag ab. Einsatz des Löschzuges Hohenzell beim Brand beim Bauern in Größling (Eberschwang). |
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1944 |
Am 22.5. war in Ried ein Lehrgang im Erkennen von Blindgängern und Beseitigung nichtdetonierter feindlicher Brandabwurfmunition. Drei Männer der Fw. Hohenzell nahmen daran teil. |
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1945 |
Der Krieg und das Deutsche Reich gingen ihrem Ende entgegen. Im Februar mussten alle Uniformen, die für den Dienst nicht unbedingt notwendig waren, als "Volksopfer" abgegeben werden. Alle unersetzbaren Gemeindewehrführer, Gruppenführer, Motorführer und Maschinisten wurden vom Volkssturm UK gestellt.
Das furchtbare Ringen des Zweiten Weltkrieges war zu Ende. Viele Frauen haben ihre Männer, Mütter ihre Söhne, Kinder ihre Väter verloren. Auch in die Reihen der Feuerwehr hat der Krieg große Lücken gerissen. Doch das Leben ging weiter, wenn es auch noch so trist aussah. Die Kriegsgefangenen kehrten allmählich in die Heimat zurück und trotz der bitteren Erfahrungen der Kriegsjahre gingen sie mit ungebrochenem Idealismus daran, die Freiwillige Feuerwehr neu aufzubauen.
Im Oktober 1945 wurden auf Befehl der amerikanischen Militärregierung alle Titel, Rangbezeichnungen und Dienstgradabzeichen geändert. |
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